Frühling, Sommer, HERBST und Winter

Es ist wieder einmal Herbst. Wie geht es dir damit? Ich persönlich liebe den Herbst. Ich mag jede Jahreszeit, alle haben ihren ganz eigenen Charme, ihre Besonderheit. Und doch ist der Herbst für mich immer wieder ganz besonders. Die bunten Blätter der Bäume, durch das raschelnde Laub laufen, der Duft des Herbstes, …die Schönheit, die sich im Vergehen zeigt.

Ich freue mich jedes Jahr darauf, wieder viele Kerzen zu entzünden, mich mit einem guten Buch und einer Tasse Tee auf der Couch einzukuscheln, öfter ein duftendes Bad zu nehmen, mehr mit mir und nicht mehr so viel im Außen zu sein, sondern nach Innen zu gehen. Es ist die Zeit zu reflektieren. Wie war mein Jahr bisher? Welche Geschenke hielt es für mich bereit, welchen Herausforderungen habe ich mich gestellt, was steht noch auf der To do Liste, was habe ich gelernt, was will ich ändern?

Wir können jeden einzelnen Tag die Jahreszeiten durchleben. Am Morgen, wenn wir erwachen, ist Frühling. Der Tag liegt neu vor uns und wartet darauf, was wir mit ihm machen. Starten wir mit Dankbarkeit und Freude in dieses neue Leben? Besinnen wir uns darauf, was uns heute wichtig sein soll? Mittags ist Sommer, wir sind aktiv mittendrin im Leben, voller Energie. Egal ob im Beruf oder im Urlaub/der Freizeit, das Machen steht im Vordergrund. Am Abend ist Herbst, wir haben unsere Arbeit erledigt und genießen unsere Freizeit, Sport, Freunde treffen, ….Wir spüren, wie die Energie sich verändert und wir in die Ruhe und Entspannung eintauchen, über den Tag nachdenken, was war gut und was nicht so? Haben wir gut auf uns geachtet? Was würden wir anders machen, wenn wir könnten?  Im Winter schlafen wir, sammeln neue Kräfte, regenerieren für den neuen Tag, lassen im Vertrauen auf den neuen Tag alles los.

Ich erlebe gerade meinen 57. Herbst, befinde mich also im Herbst meines Lebens. Zeit, über mein Leben zu reflektieren. Bin ich die, die ich sein wollte? Was will ich unbedingt noch erleben? Was habe ich noch nicht gegeben? Habe ich genug geliebt? Bin ich glücklich?

Jeder von uns hat seine eigene Geschichte mit Lachen und Weinen, Freude und Trauer. Wir können stolz sein, was wir alles erreicht und gemeistert haben. Wie oft sind wir wieder aufgestanden, nachdem wir hinfielen? Wessen Leben hast du verändert, durch ein Lächeln, ein aufmunterndes Wort, eine Umarmung, durch dein Sein? Wer waren die Menschen, die dein Leben geprägt/verändert haben? Welche Träume wollen noch gelebt werden?

Ich war letztes Wochenende auf einer Fortbildung für Transformationstherapeuten zum Thema Tod und Sterben. Das war ein intensives und sehr berührendes Seminar zu einem Thema, das in unserem Alltag gerne ausgeklammert wird. Oder sprichst du mit deiner Familie, deinen Freunden oder Kollegen über den Tod? Was glaubst du über den Tod? Ist es das Ende oder ein Nachhause gehen? Für mich ist es ein Nachhausegehen.

Ich möchte gerne zwei Fragen hierzu mit euch teilen.

Die erste Frage ist: Wenn du wüsstest, dass du in einem halben Jahr stürbest, was würdest du an deinem Leben ändern? Was wäre dir wichtig, noch zu tun?

Die zweite Frage lautet: Wenn du so stirbst, wie du lebst/bisher gelebt hast, wie wäre das dann?

Ich fand meine Antworten darauf sehr spannend. Es verändert mich, mir die Fragen immer wieder neu zu stellen, bzw. mein Handeln, meinen Tag unter dem Gesichtspunkt eines baldigen Überganges zu betrachten. Ich gehe bewusster mit meiner Zeit um und achte darauf, wohin meine Aufmerksamkeit geht. Das gelingt mir nicht immer, ich ertappe mich hin und wieder dabei im Autopilot zu sein, doch es ist ein Anfang und ich bin sicher, da geht noch viel mehr.

Ich wünsche euch einen herrlichen Herbst mit Blätterrascheln und viel Freude beim „Nach-Innen-Gehen“.

Fühlt euch lieb umarmt von

Beate

»Leben lieben und Liebe leben!«